Möchten Sie einen Roman oder eine Kurzgeschichte schreiben? Sind Sie eher der Langstrecken-Typ oder stark im Sprint? Wo liegen Ihre individuellen Stärken als Autor? Ob Sie sich für den Roman oder die Kurzgeschichte entscheiden hat weitreichende Konsequenzen. Beim Roman handelt es sich um die Langform der belletristischen Erzählung. Das Schreiben eines Romans folgt anderen Regeln als das Schreiben einer Short Story. Während die Erzählung im Roman sich auf mindestens 150 Seiten und mehr episch ausbreiten darf (und muss!), hat die Kurzgeschichte in der Regel zwischen 2 und 20 Seiten zur Verfügung. Sie bietet also keinen Raum für weitschweifiges Erzählen. Auch die Zahl der handelnden Personen ist dadurch begrenzt. Eine Kurzgeschichte verträgt weder das Personal eines Dostojewskij-Romans noch komplexe und verwickelte Nebenhandlungen, wie der Roman sie enthält. Und während der Roman ein ganzes Leben erzählen kann, ist die Kurzgeschichte eine Momentaufnahme, ein geschriebenes Blitzlicht: Sie beleuchtet einen Augenblick, ein schicksalhaftes Ereignis oder einen Wendepunkt – auf jeden Fall einen sehr kurzen Zeitraum im Leben der Hauptperson.
Für Sie als Autor bedeutet das: Wenn Sie einen Roman schreiben, entscheiden Sie sich für den literarischen Marathon. Das Tempo darf wechseln, aber die Spannung muss über die gesamte lange Strecke erhalten bleiben. Für die Langstreckenerzählung brauchen Sie – neben einem Plan – vor allem Ausdauer. Es kommt darauf an, dass Sie sich den Weg in Etappen einteilen und dass Sie gegen Ende noch genügend Atem haben, um kraftvoll ins Ziel einzulaufen. Anders bei der Kurzgeschichte: Sie gleicht einem literarischen Sprint. Als Autor einer Kurzgeschichte sollten Sie schnell durchstarten – volle Kraft voraus erzählen – zügig zum Schluss kommen!
Wie Sie beim Schreiben eines Romans zu Werke gehen und wie andere Autoren das tun, lesen Sie auf roman-schreiben.de.